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  Das Fegfeuer  

Und wie leicht könnten sich die Menschen den Qualen des Fegfeuers entziehen, wo doch eine Sekunde Fegfeuer schlimmer ist als die ganze Qual der Welt. 
Jesus zur hl. Brigitta von Schweden

 
Was ist das Fegefeuer
Mystische Beziehungen zu den Verstorbenen
Fegefeuer in der Bibel
Erlebnisse von Padre Pio
FEGFEUER Privatoffenbarungen
Botschaften an Carmela Carabelli Mailand
Maria Simma's Erlebnisse mit Armen Seelen
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Wollen wir von Gott wahren Reueschmerz über unsere Sünden erbitten, dann wenden wir uns an die Armen Seelen, die seit so vielen Jahren in den Flammen des Fegfeuers ihre Sünden bereuen, die sie begangen haben. Wenn wir uns den Himmel sichern wollen, so müssen wir einen großen Eifer besitzen, für die Armen Seelen zu beten. Man muss viel für sie beten, damit sie viel für uns beten. O, wenn man wüsste, ''welche Macht diese guten Armen Seelen über das Herz Gottes haben, und wenn man wüsste, welche Gnade man durch ihre Fürbitte erlangen kann, sie wären nicht so verlassen..."  Hl. Pfarrer von Ars, Johannes Maria Vianney

Allgemeines über das Fegfeuer

Die Realität des Fegefeuers darf nicht stillschweigend übergangen werden. Die Lehrelemente, die eine solche Aussage gestatten, finden sich im wesentlichen in der Heiligen Schrift und in der Tradition. Denn gerade die christliche Tradition übergibt uns die tröstliche Lehre vom Fegefeuer, von der Läuterung in der barmherzigen Liebe Gottes, der will, dass niemand verloren gehe. Ja, es genügt zu lieben, denn "Gott ist Liebe", und unsere Religion ist eine Religion der Liebe. Darum ist jede Sünde zunächst ein Mangel an Liebe. Sie ist ein Vergehen gegen Gottes Liebe. Daher muss sie auch durch die Liebe gesühnt werden: betende und sühnende Liebe in diesem Leben, leidende und verzehrende Liebe im jenseitigen Leben. Denn wer in der Gnade Gottes stirbt, aber noch nicht frei ist von allen Sünden und Sündenstrafen, kann nicht sofort in den Himmel eingehen, sondern kommt an einen Reinigungsort, den die Kirchenväter "Fegfeuer" oder "Reinigungsfeuer" nennen.

Die Armen Seelen sind erfüllt von bitterer Reue über ihre Sünden und von brennender Sehnsucht nach dem heiligen, guten Gott. Sie leiden umso mehr im Reinigungsort, je mehr sie die Gnaden der Bekehrung oder Vereinigung, die Gott ihnen tagtäglich angeboten hat, auf ihrem irdischen Pilgerweg vernachlässigt haben. Die Seelen im Fegefeuer heißen zurecht "Arme Seelen", hilfsbedürftige Seelen. Sie können nichts mehr für sich tun. Nur mehr sühnen, leiden, beten, bitten!
Die Leiden und Strafen der Armen Seelen sind nach dem heiligen Augustinus schlimmer als die Qualen der Märtyrer. Thomas von Aquin, der große Theologe,  Kirchenlehrer und Heilige, lehrt: "Die geringste Strafe im Fegfeuer ist schlimmer als das größte Leid auf Erden." ...

Wüssten wir, was das Fegfeuer ist, wir würden alles tun, um es zu vermeiden. Nach den Zeugnissen vieler Heiliger und der Armen Seelen selbst gibt es drei Läuterungszonen im Fegfeuer. Die unterste Zone liegt nach der hl. Franziska Romana ganz nahe der Hölle. Zu ihr haben sogar die Dämonen noch Zutritt; davon berichten auch die hl. Birgitta, Mechthild von Magdeburg, Maria Anna Lindmayr, Anna Katharina Emmerich und die stigmatisierte Barbara Pfister. Die Leiden der Armen Seelen sind jedoch tausendfach verschieden, je nachdem, worin und womit sie gesündigt haben; z.B. Sünden gegen die Liebe wie Ehrabschneidung, Verleumdung, Unversöhnlichkeit, Streitereien durch Habgier und Neid werden in der Ewigkeit sehr streng bestraft.

Anna Katharina Emmerich, die große deutsche Ordensfrau, Seherin und Stigmatisierte, hat einmal gesagt: "Alles, was der Mensch denkt, spricht und tut, hat in sich etwas Lebendiges, das fortwirkt zum Guten oder zum Bösen. Wer Böses getan, muss eilen, seine Schuld durch Reue und Bekenntnis im Sakrament der Buße zu tilgen, sonst kann er die Folgen des Bösen in ihrer ganzen Entwicklung nur schwer oder gar nicht mehr verhindern. Ich habe dies bei Krankheiten und Leiden mancher Menschen und bei dem Unsegen mancher Orte oft körperlich gefühlt, und es ist mir immer gezeigt worden, dass ungebüßte und unversühnte Schuld eine unberechenbare Nachwirkung hat. Ich sah die Strafen mancher Sünder bis an den späten Nachkommen wie als etwas natürlich-Notwendiges, ebenso wie die Wirkung des Fluches, der auf ungerechtem Gute liegt, oder den unwillkürlichen Abscheu vor Orten, wo große Verbrechen geschehen sind. Ich sehe dies als so natürlich und notwendig, wie der Segen segnet und das Heilige heiligt..."
 

Pater Pio, der 1968 im Rufe der Heiligkeit starb, war ein großer Helfer der Armen Seelen. Er trug die Stigmata, die Wundmale Christi, hatte die Gabe der Seelenschau und die Gabe der Bilokation. Unzählige Seelen durfte er durch Gebet, Opfer und Sühneleiden aus den Qualen der Läuterung befreien. Pater Pio, während der hl. Wandlung in Ekstase versunken, schaute Christus in der konsekrierten Hostie. Er opferte sich für die Sünder und für die Armen Seelen im Fegfeuer. ... Pater Pio, der 50 Jahre die Wundmale Christi trug, ist ein unübersehbares Erinnerungsmal an die gekreuzigte und kreuzigende Liebe Jesu Christi, ein leuchtendes Zeichen des stellvertretenden Opferns und Sühnens.
Auch P. Pio sind die qualvollen Prüfungen, die Gott allen jenen vorbehält, die ihn am meisten lieben, nicht erspart geblieben: die dunkle Nacht der Seele, das tiefe Schweigen Gottes, die Zeit der Finsternis und der scheinbaren Gottverlassenheit, in der das Gnadenlicht erlischt und der Glaube dunkel und schwer wird. Denn die Seelen haben ihren Preis; sie müssen erkauft werden durch Leid und Nacht, durch Gebet, Opfer und Sühne: das ist  das Geheimnis des Kreuzes.
Über fünfzig Jahre ist dieser stigmatisierte Kapuziner ein von Gott Gezeichneter gewesen, aus dessen Wunden das Blut geflossen ist. Über fünfzig Jahre hat sich dieser stigmatisierte Priester dem Herrn als Sühneopfer angeboten. P. Pio hat das Leid in seinem Leben aus der Kraft des Glaubens bewältigt. Und was ihn besonders auszeichnete, war seine heroische Gottes- und Nächstenliebe, seine Treue zur Kirche. Sein Leben ist ein leuchtendes Zeichen der Fruchtbarkeit des Evangeliums.

Auch Therese Neumann, die Stigmatisierte von Konnersreuth, durfte durch ihr heroisches Sühneleiden vielen Armen Seelen helfen.  Besonders während der Nacht hat sie viel für die Armen Seelen gebetet, zu Allerseelen meist die ganze Nacht hindurch. Therese Neumann, die 1962 starb, hat viele Schmerzen und Leiden für die Armen Seelen erduldet und aufgeopfert. Sie durfte dadurch vielen Armen Seelen, die sie in ihrer originellen, urwüchsigen Art "Bettelkatzeln" nannte, helfen. Die Stigmatisierte von Konnersreuth war eine große Helferin der Armen Seelen, die ihr sichtbar erschienen und sie um ihre Hilfe baten. Oft sprach sie von der "unaussprechlichen Not" der Armen Seelen und von den "Qualen", die sie zu erdulden haben...
 

Die Seelen im Fegfeuer leiden große Qualen, und die Ursache ihres Leidens ist die Sünde. Sie leiden darunter, die Liebe auf Erden nicht so geliebt zu haben, wie sie das hätten tun müssen und können. Die Reue über die Sünde und die Sehnsucht nach Gott scheinen die entscheidende Qual des Fegfeuers zu sein. ... Anna Katharina Emmerich, die die Verstorbenen schauen durfte und die in ihren Visionen das Fegfeuer erlebte, sagte, dass man den Armen Seelen im Gesichte eine unaussprechliche Freudigkeit anmerke wegen ihrer Erinnerung an die Barmherzigkeit Gottes und an ihre bevorstehende Erlösung. ... Anna Katharina Emmerich war von tiefem Mitleid für die Armen Seelen im Fegfeuer erfüllt, für die sie Schmerzen, Sorgen und Krankheit litt und aufopferte, um ihnen zu helfen.  Oftmals klagte sie: "Es ist traurig, wie jetzt so wenig den Armen Seelen geholfen wird. Und ihr Elend ist doch so groß, sie selber können sich ja gar nicht helfen. Wenn aber jemand für sie betet, etwas für sie leidet, ein Almosen für sie spendet, das kommt  ihnen augenblicklich zugute. Sie sind dann so froh, so selig wie ein Verschmachtender, dem ein frischer Trunk gereicht wird."

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, was Maria Anna Lindmayr über das Los der Verstorbenen  schreibt. ... Kein Theologe könnte uns die Lehre von den Letzten Dingen, vor allem über den Reinigungs- und Reifeprozess im Jenseits, so anschaulich und plastisch schildern, wie diese große Mystikerin aus dem Karmeliterorden es vermag. ... Anna Katharina Emmerichs Visionen haben Aufsehen erregt. ...
Am verlassensten sind nach Anna Katharina Emmerich und Maria Anna Lindmayr jene Seelen, die nicht der Katholischen Kirche angehören, da sie von ihren Angehörigen, die nicht an das Fegfeuer glauben, verlassen sind. Niemand betet für sie, keiner schenkt ihnen gute Werke. Besonders fehlt das hl. Messopfer, das durch nichts ersetzt werden kann. Am längsten und schwersten leiden die hartherzigen Menschen; auch jene, von denen der selige Heinrich Suso berichtet: "Es gibt Menschen. die Gott so erzürnt  haben, dass sie bis zum Jüngsten Tag im Fegfeuer leiden müssen. Es sind die frevelhaften Sünder, die ihre Besserung bis an ihr Lebensende verschieben und dann vor dem Sterben eine kleine Reue aufbringen..."
Maria Anna Lindmayr berichtet in ihren Aufsehen erregenden Tagebuchaufzeichnungen, dass Arme Seelen bis zu "etlichen hundert Jahren" im Fegfeuer sind. Und nach Anna Katharina Emmerich steigt Jesus jedes Jahr am Karfreitag ins Fegfeuer, um die eine oder andere Seele seiner Feinde zu befreien, die Zeuge seines bitteren Leidens und Sterbens war. ...

Zu Marie Lataste, einer großen Sühneseele und Helferin der Armen Seelen, sagte der Heiland: "Bete für sie, denn damit betest du für dich selber... Sind sie erlöst, dann hast du in ihnen ebenso viele Fürsprecher im Himmel, damit du, solange du noch auf Erden weilst, immer heiliger und nach dem Tod bald aus dem Fegfeuer befreit wirst..."
Linkempfehlung: www.marie-lataste.de

Dass man den Armen Seelen wirksam helfen kann, wissen nur mehr wenige Menschen. Am meisten können wir den verstorbenen Angehörigen durch das heilige Messopfer helfen - es kann durch nichts ersetzt werden. ... Besonders viel helfen die "Gregorianischen Messen", bei denen an dreißig aufeinander folgenden Tagen die heilige Messe für einen Verstorbenen dargebracht wird.
Vom hl. Papst Gregor I. approbierte und empfohlene 30 hl. Messen an 30 aufeinander folgenden Tagen

Jedes Leiden, ob körperlich oder seelisch, das für die Armen Seelen im Geiste der stellvertretenden Sühne aufgeopfert wird, bringt ihnen große Erleichterung. ... Von Johannes Maria Vianney, dem heiligen Pfarrer von Ars, ist bekannt, dass er Gott gebeten hat, nachts für die Amen Seelen leiden zu dürfen...
Das Rosenkranzgebet ist nach dem heiligen Messopfer das wirksamste Mittel, den Armen Seelen zu helfen. Durch den Rosenkranz werden täglich unzählige Arme Seelen erlöst, die sonst noch viele Jahre leiden müssten. Wir empfehlen sie dadurch der mächtigen Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, die den Armen Seelen als ihre große Trösterin  besonders gern hilft. Sie sagte zur hl. Birgitta: "Ich bin die Mutter aller, die im Fegfeuer sind. Alle ihre Leiden werden durch meine Fürsprache stündlich gemildert."
Auch
das Beten des Kreuzweges bringt den Armen Seelen große Linderung, wenn wir dabei das Leiden und Sterben Jesu und die Tränen der Schmerzensmutter für sie aufopfern. Wir können nach jeder Station hinzufügen: "Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich unser und der Armen Seelen im Fegfeuer."
Sehr hilfreich ist für die Verstorbenen auch der alte Brauch, zu den heiligen 5 Wunden Christi zu beten.
"Unschätzbar sind die Ablässe", sagen die Armen Seelen bei Maria Simma, deren Charisma darin besteht, durch Gebet und Sühneleiden den Armen Seelen zu helfen. Der Ablaß ist nämlich der vor Gott gültige Nachlass zeitlicher Strafen, die hier oder im Jenseits noch abzubüßen sind. ...
 

Als besonders wohltuend für die Armen Seelen, die sich selbst nicht mehr helfen können, bezeichnet Maria Anna Lindmayr das Weihwasser. Die leidenden Seelen, die auf unsere Hilfe warten, spüren die reinigende und heiligende Kraft des Weihwassers, aber auch die Liebe, mit der es täglich gegeben wird. ...
Nach Maria Simma hilft auch das Brennen von Kerzen den Armen Seelen; zunächst weil es ein Akt der Aufmerksamkeit und Liebe ist, dann weil die Kerzen geweiht sind und ihr Licht in die Finsternis der Armen Seelen hineinleuchtet. ...
Gerade die verlassenen Priesterseelen sind besonders dankbar und treu. Sie haben eine große fürbittende Macht bei Gott. Unzähligen Menschen haben sie schon geholfen. ...
Die heilige Katharina von Bologna schreibt: "Oft habe ich das, was ich durch die Anrufung der Heiligen im Himmel lange nicht erhalten konnte, sogleich erlangt, wenn ich meine Zuflucht zu den leidenden Seelen im Fegfeuer genommen habe..."...
Wer die Gnadennovene hält und den Armen Seelen hilft, wird wahre Wunder erleben. Denn die Armen Seelen sind dankbar und treu."

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Was ist das Fegefeuer

Die Hände zum Gebet gefaltet, die Augen gläubig und gottergeben zum Himmel oder auf das Kreuz gerichtet - so stehen in vielen Darstellungen die "armen Seelen" bis zur halben Körperhöhe in den Flammen. Diese Kunstwerke mögen ein Mitgrund sein, warum das Fegefeuer so tief im Bewußtsein der Menschen verankert ist. In der Vorstellungskraft ja, aber auch im Glauben? Nein, da scheint die Argumentation der Gegner gesiegt zu haben: Da die Hl. Schrift nicht ausdrücklich davon redet, glaubt man die Kirche bei einer ihrer "Erfindungen" ertappt zu haben, die man, wahrheitsgemäßer, eigentlich "Schwindel" nennen müßte. Daher belächeln viele Leute, aufgeklärt und vernünftig, wie sie nun einmal sind, die Lehre vom Fegefeuer. Zugute kommt ihnen dabei gerade auch jene fantasievolle Anschaulichkeit, mit der diese Lehre ausgeschmückt wurde: So kann man sie leicht lächerlich machen oder als abstrus hinstellen - man erspart sich damit die ernsthafte Diskussion der Frage.

Die Skeptiker und Belächler sehen sich allerdings mit einem geradezu unverwüstlichen, verblüffenden Glauben an das Fegefeuer konfrontiert: Es gibt kaum Menschen, die nicht dankbar nicken, wenn man ihnen das Gebet für ihre Toten verspricht. Ja, Menschen, die sonst nie in die Kirche gehen, verlangen ein kirchliches Begräbnis und bestellen eine Messe für ihre Verstorbenen. Aber auch wenn sie nicht darüber nachdenken, ihr Verhalten zeigt eine verdrängte Tiefe ihrer Seele an, in der sie an das Fegefeuer sehr wohl glauben. Denn wer für Verstorbene betet, setzt logisch zwingend voraus:

- daß Gott existiert;
- daß es ein Leben nach dem Tode gibt;
- daß Gott der Richter der Menschen ist;
- daß die Sünden eines Menschen ihn in der jenseitigen Welt schmerzhaft belasten;
- daß eine Reinigung von der Sünde notwendig und möglich ist;
- daß wir, die noch Lebenden, durch unser Gebet zur Erlösung dieser "armen" Seelen beitragen können.

Mit anderen Worten: Im Gebet für die Toten ist das halbe Glaubensbekenntnis enthalten! Pointiert gesagt: Wäre das alles nicht wahr und würde das Fegefeuer nicht existieren, dann wären Gebete und Messen für Verstorbene so sinnvoll wie Penecillin für einen Toten! Daher ist die Frage nach dem Fegefeuer näher zu klären.

 

I. Die Lehre der Kirche

Was meint die Kirche wirklich, wenn sie vom "Fegefeuer" redet? Der KKK gibt eine klare Antwort:

"Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können."

Für diese Lehre beruft sich die Kirche einerseits auf biblische Texte und deren Auslegung in ihrer Tradition, andererseits stützt sie sich auch auf die uralte Praxis, für die Verstorbenen zu beten.

 

II. Was das Fegefeuer nicht ist

Aus der Beschreibung des Fegefeuers, wie sie der Katechismus ebenso nüchtern wie genau, ohne irgendwelche fantasievolle Ausschmückungen, vorlegt, ergibt sich, was das Fegefeuer nicht ist:

* Das Fegefeuer ist nicht eine Art vergängliche Hölle. Denn zwischen Hölle und Fegefeuer liegen Welten:

- Die Hölle ist der unvorstellbar grauenhafte Zustand von Menschen und gefallenen Engeln, die sich in ihre Auflehnung gegen Gott und ihren Haß gegen Ihn geradezu verbissen haben. Sie sind ohne jede Liebe, verhärtet im Bösen, unerbittlich in ihrem Nein zur Welt Gottes - unglücklich, ja, aber sie wollen um buchstäblich keinen Preis ihre Einstellung ändern.

- Das Fegefeuer ist etwas ganz anderes. Es ist geradezu ein Teil, ein Vorzimmer des Himmels. Hier herrscht die Liebe, und J. Guitton, ein großer Theologe unseres Jahrhunderts, hat es treffend ein "Freudenfeuer" genannt. Die Menschen im Fegefeuer - Teufel gibt es dort nicht - wissen, daß sie gerettet sind und sie sehnen sich nach Gott.

Fegefeuer und Hölle sind "Orte" des Leidens, aber dieses "Leiden" ist jeweils ganz anderer Natur!

* Das Fegefeuer ist auch keine göttliche Folterkammer, kein jenseitiges Konzentrationslager - als ob Gott hier nochmals "Rache" üben wollte. Verstehen kann man das Wesen dieses "Feuers" nur vom Wesen der Sünde und vom Wesen der Liebe her. Übrigens ersetzen andere Sprachen das  Bild des "Feuer" durch den Begriff des "Purgatoriums", der "Reinigung" meint und für den heutigen Menschen vielleicht leichter verständlich ist.

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III. Einige Klärungen zum Fegefeuer

Niemand hat im Lauf der Kirchengeschichte so eingehend über das Fegefeuer gesprochen wie Katharina von Genua, eine große Mystikerin des 15. Jahrhunderts. Dabei läßt sie sich nicht von ihrer Fantasie leiten. Bestimmend sind auch nicht theologische Überlegungen, sondern ihre mystischen Erfahrungen bezüglich dessen, was das Fegefeuer wirklich ist.

1. Das Fegefeuer ist ein Feuer der Liebe
Der erste Satz ihrer Abhandlung über das Fegefeuer lautet: Katharina befand sich "noch im Fleische, als sie in das Fegefeuer der Läuterung heiliger Gottesliebe versetzt wurde". Das ist es: eine Läuterung, die durch die Liebe bewirkt wird! Wenn jemand plötzlich begreift, wie sehr er von jemand anderem wirklich geliebt wurde und wie wenig er dieser Liebe entsprochen hat, so löst diese Erkenntnis in ihm einen tiefen Schmerz aus: Wie konnte ich nur! Aber genau das ereignet sich, wenn der Mensch die erste Gottesbegegnung in der Ewigkeit hat. Denn: "Gott ist ja lauter Barmherzigkeit und steht mit seinen uns entgegengestreckten Armen da, um uns in seine Herrlichkeit aufzunehmen". Dem steht gegenüber die Erkenntnis, daß da etwas in der Seele ist, "das Gott mißfällt und das sie freiwillig gegen eine so große Güte Gottes begangen hat" - und darin, in diesem Gegenüber von Liebe Gottes und sündigem Hindernis im Menschen besteht "die schmerzliche Strafe" des Fegefeuers.

Besonders ergreifend und einleuchtend beschreibt Katharina das Fegefeuer im 9. Kapitel: "Wenn die Seele kraft der inneren Schau sich von Gott durch ein so großes Feuer der Liebe angezogen fühlt, so zerfließt sie ganz in der Glut dieser feurigen Liebe ihres süßen Gottes, die sie in ihren Geist einströmen fühlt. Wenn sie dann in jenem göttlichen Licht sieht, wie Gott nie aufhört, sie an sich zu ziehen und sie liebvoll zu ihrer totalen Vollendung zu führen, und zwar mit soviel Sorge und Umsicht, und das alles nur aus lauter Liebe, wenn also die Seele das sieht und ihr Gott in seinem Lichte zeigt, daß sie sich in jenem Hindernis befindet, auf Grund dessen sie noch nicht dieser Anziehungskraft der einigenden Liebe Gottes, die er ihr zuwendet, folgen kann; und wenn die Seele dann auch noch einsieht, was es für sie bedeutet, noch zurückgehalten zu werden und das göttliche Licht noch nicht schauen zu können; und wenn dazu noch jener Drang der Seele kommt, die ohne Hindernis sein möchte, um sich von dieser einigenden Liebe anziehen zu lassen, so sage ich, daß die Erkenntnis all dieser vorhin genannten Dinge das ist, was jene schmerzliche Qual erzeugt, die die Seelen im Fegefeuer erleiden".

2. Christus selbst ist das richtende Feuer
Es ist nicht nur nicht ein Widerspruch, sondern nur eine andere Weise, das Gemeinte zu vermitteln, wenn man von Paulus ausgeht, der sagt: Was einer in seinem Leben baut, wird der Tag des Herrn ans Licht bringen, weil "die Offenbarung im Feuer geschieht und, wie das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn das Werk von einem, das er gebaut hat, standhält, wird er Lohn empfangen. Verbrennt aber das Werk von einem, so wird er Schaden leiden; er selbst wird gerettet werden, jedoch wie durch Feuer". Gerade wenn man mit der modernen Exegese anerkennt, daß das gemeinte "Feuer" der Herr selbst ist, hat man den genauen, christlichen Begriff des Fegefeuers erreicht: "Liegt die wahre Verchristlichung des frühjüdischen Fegfeuergedankens nicht eben in der Erkenntnis, daß die Reinigung nicht durch irgend etwas geschieht, sondern durch die umwandelnde Kraft des Herrn, der unser verschlossenes Herz freibrennt und umschmilzt, so daß es taugt in den lebendigen Organismus seines Leibes hinein?".

3. Der Mensch "geht" freiwillig ins Fegefeuer
"Die vom Leib getrennte Seele, die sich noch nicht in jener Reinheit befindet, in der sie erschaffen worden war, stürzt sich, da sie das Hindernis, das sie in sich hat, erkennt und darum weiß, daß dieses Hindernis nur mittels des Fegefeuers behoben werden kann, sogleich freiwillig dort hinein".

Das mag überraschen, aber es entspricht der Logik der Liebe. Der Liebende, der seine Schuld erkennt, will unbedingt wieder gutmachen und seine Taten gegen den Geist der Liebe ausräumen, ja ungeschehen machen.

4. Das Bild des reinigenden Feuers
Auch Katharina bedient sich des Bildes vom Feuer: Die Sünde vergleicht sie mit einem "Rost der Seele", der durch das Feuer der Liebe verzehrt wird. Dadurch wird die Seele wieder frei für die "Bestrahlung der wahren Sonne, die Gott ist". Ein anderes Bild, dessen sich Katharina bedient, ist der Hunger: Im Fegefeuer weiß der Mensch, daß er einmal gestillt wird.

5. Das Fegefeuer - Ort des Leidens, der Barmherzigkeit und der Freude
- Ohne Zweifel, das Fegefeuer ist ein Ort brennenden Schmerzes, der sich aus der noch unerfüllten Sehnsucht nach Gott ergibt. Oder auch: Fegefeuer ist nichts anderes als behinderte Liebe zu Gott. Mit Nachdruck besteht Katharina darauf: Dieser Schmerz ist so groß, daß sie ihn nicht beschreiben kann. In dem Maße aber, in dem die Reinigung voranschreitet, nimmt auch der Schmerz ab.

- Gleichzeitig aber begreifen die betroffenen "armen Seelen": Was sie erleiden, ist eine Barmherzigkeit Gottes im Vergleich zu dem, was sie verdient hätten - "zumal sie nun einsehen, was Gott bedeutet". Darum "sehen sie ein, daß ihnen eine große Barmherzigkeit erwiesen wurde". Folgerichtig, aber für uns Menschen doch auch erstaunlich fährt Katharina fort: Die armen Seelen "erleiden deshalb die schmerzliche Pein des Fegefeuers gerne und sie möchten nicht auf ein einziges Quantum davon verzichten, weil es ihnen scheint, daß sie es gerechterweise verdienen, und daß es so gut angeordnet ist".

- Wenn die Theologen sagen, daß schon das irdische Leben ein "Anfang" des ewigen Lebens ist, so gilt das erst recht vom Fegefeuer. Die armen Seelen haben ja bereits die "absolute Sicherheit: Sie sind in der Ewigkeit, auf der richtigen Seite der Ewigkeit", und darum ist in ihnen bereits "ein tiefes Meer von Frieden und Heiterkeit": Katharina lehrt ebenso: "Ich glaube nicht, daß es eine Zufriedenheit gibt, die mit jener Seele im Fegfeuer verglichen werden kann, außer jener Zufriedenheit, die die Heiligen im Paradies haben. Und jeden Tag wächst diese Zufriedenheit in diesen Seelen durch Gottes entsprechende Einwirkung; diese Zufriedenheit wächst, weil jeden Tag das Hindernis für die entsprechende göttliche Einwirkung abnimmt".

6. Die Notwendigkeit des Fegefeuers
Könnte Gott das Fegefeuer den Verstorbenen nicht einfach erlassen? Nein, denn lieber ginge die Seele "noch in tausend Höllen, wenn sie die Wahl hätte, als in der Gegenwart Gottes noch nicht ganz und gar gereinigt und geläutert zu erscheinen". Die Entstellung der Sünde steht im Widerspruch zur Gottes-Bestimmung des Menschen. Darum ist das Fegfeuer "der von innen her notwendige Prozeß der Umwandlung des Menschen, in dem er christus-fähig, gott-fähig und so fähig zur Einheit mit der ganzen Communio sanctorum (=Gemeinschaft der Heiligen) wird. Wer nur einigermaßen realistisch den Menschen betrachtet, wird die Notwendigkeit solchen Geschehens begreifen...". Einfacher und in der Sprache des Volkes sagt M. Simma: “Können wir uns ein junges Mädchen vorstellen, das mit schmutzigen Kleidern und ungepflegten Haaren am ersten Ball teilnehmen möchte?” Weil die Seele ein so tiefes, überwältigendes Bild von Gott hat, ist ihr die Vorstellung, “beschmutzt” vor ihn hinzutreten, unerträglich.

7. Können wir für arme Seelen beten?
Ja, das zeigt die Hl. Schrift und das zeigt die Praxis der Kirche, ja man darf hinzufügen: Das zeigen auch die Anleitungen in vielen anderen Religionen. Ist das ein Art Feilschen mit Gott? Nein, es geht vielmehr um die christliche Solidarität und Liebe, für die die Grenze des Todes nicht gilt.

8. Können uns die armen Seelen helfen?
Die Möglichkeit des Helfens geht in beide Richtungen weiter: Von den Lebenden zu denen, die schon heimgegangen sind, und von den Verstorbenen, den Heiligen und den armen Seelen, zu uns.

9. Wie lange dauert das Fegefeuer?
Die volkstümlichen Zeitangaben sind wohl nur als Krücke anzusehen, um eine tiefere Wahrheit auszusprechen: Das Fegefeuer ist seinem Wesen nach ein Ausdruck der Gerechtigkeit Gottes, und darum unterschiedlich. Der Mensch drückt, entsprechend seiner Fassungskraft, quantitativ - durch Zeitangaben - aus, was vor allem eine Frage der Qualität ist: je nach Intensität des Leidens. Wie wir uns “Zeit” nach dem Tod denken sollen, wissen wir nicht.

10. Können arme Seelen erscheinen?
Angesichts der Sensationsgier und des Aberglaubens, der sich damit verbinden kann, eine heikle Frage! Auch ist an den hl. Don Bosco zu erinnern: Mit einem Freund hatte er sich ausgemacht, derjenige, der zuerst sterben werde, sollte dem anderen ein Zeichen aus der jenseitigen Welt geben. Tatsächlich starb dieser Freund, und auch das Zeichen kam - aber verbunden mit der strengen Mahnung, solche Abmachungen in Hinkunft zu unterlassen. Totenbeschwörung sind dem Christen verboten.

Andererseits heißt es bei Matthäus: "Nach der Auferstehung Jesu verließen (viele Heilige) ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen". Auch die Erscheinungen am Berge Tabor sollte man in diesem Kontext ernstnehmen: Tote darf man nicht herbeizwingen wollen, aber in seltenen Fällen können sie, mit der Erlaubnis Gottes, "erscheinen", sich bemerkbar machen. Wenn man natürlich an ein Weiterleben nach dem Tod nicht glaubt, muß man diese Möglichkeit logischerweise bestreiten, was immer geschieht!

Tatsächlich gibt es Phänome, die zum Glauben der Kirche "passen". Niemandem ist es verwehrt, nach ernsthafter Prüfung und in Abgrenzung von rein parapsychologischen Phänomenen einzelne Berichte über arme Seelen oder Verstorbene für wahr zu halten . Dies gilt umso mehr, wenn man bedenkt, das es solche "Erscheinungen" bei allen Völkern in der Welt gibt. Besonders häufig scheinen sie sich in der Zeit unmittelbar nach dem Tod des Betroffenen zu ereignen. 

Ich selbst weiß immerhin von drei solchen Berichten, die sich alle auf Selbstmörder beziehen und die ich von Personen hörte, an deren nüchternem Verstand ich keinen Zweifel hegen kann:

- Eine Frau träumte von der Tochter von Freunden, die sich das Leben genommen hatte. Auf ihre erstaunte Frage, was sie denn wolle, antwortete das Mädchen: Sag meinen Eltern, sie sollen nicht traurig sein, ich bin glücklich.

- Die zweite Geschichte erzählte mir ein Freund aus Taiwan, der zu dieser Zeit Kriminalistik studierte und zugleich Judolehrer war. Ich erwähne diese Äußerlichkeiten nur, um zu zeigen, daß er in jeder Hinsicht ein Mann war, der mit beiden Füßen im Leben stand. Übrigens bezeichnete er sich selbst als Agnostiker: Er hatte  einst als Offizier eine Grenze zu bewachen. Als Soldaten ihm berichteten, an einer Stelle jenseits der Grenze wäre unter einem Baum immer wieder eine weinende Frau gesehen worden, übernahm er selbst die Nachtwache mit der Begründung: Soldaten, die Angst haben, sind schlechte Soldaten, und darum wolle er der Sache selbst nachgehen. Aber auch er sah die Frau, die auf kein Zurufen reagierte und bei Annäherung verschwand. Am nächsten Tag zog er Erkundigungen ein und erfuhr: Dort hatte sich vor kurzem eine junge Frau das Leben genommen. Er bestellte einen Gottesdienst, und die Frau wurde nicht mehr gesehen.

- In Folge einer schweren Depression stürzte sich ein Mann aus dem Fenster. Unmittelbar danach beteten sein Bruder, ein Priester und eine befreundete Frau den Rosenkranz für den Toten. Danach erzählte die Frau: Während wir beteten, sah ich ihn unter uns sitzen! Später sah sie ihn nochmals: auf ihrer Terasse, während des Autofahrens und ein letztes Mal am Friedhof. Während er am Anfang glücklich aussah, schien er bei dem Gesicht während der Autofahrt um Hilfe zu bitten. Zur Vollständigkeit der Geschichte gehört: Die Frau, die den Toten “sah”, hat immer wieder parapsychologische Gesichte: Plötzlich sieht sie den Menschen, der sie Sekunden später anruft oder eine ihr nahestehende Person bei irgendeiner Tätigkeit. Bei ihrer Matura sah sie den Prüfungstext schon im voraus und konnte zum Erstaunen des Lehrers ihre Arbeit in kürzester Zeit abgeben - übrigens wird eine ganz  ähnliche Geschichte auch aus dem Leben des hl. Don Bosco erzählt.

Viele andere Geschichten könnte man anführen. Aber darauf kommt es nicht an. Viel wichtiger ist: Den Glauben an die Ewigkeit vorausgesetzt, ist das Fegefeuer geradezu eine Forderung der Vernunft, soszusagen das “fehlende Glied” zwischen dem Glauben an den Himmel und der Erfahrung, wie mittelmäßig viele Menschen leben. Es wäre eine ungereimte Vorstellung, diese “guten” Menschen könnten trotz ihrer Halbheiten in die Gemeinschaft mit Gott gelangen. Auf diese Frage antwortet die Lehre vom Fegefeuer: Ja, der Einwand ist richtig, denn so wie sie sind, können und wollen sie nicht vor Gott hintreten, obwohl ihre Grundentscheidung gut war. Darum bedürfen sie eben der Reinigung, die, Gott sei Dank, über die Todesgrenze hinaus möglich ist. So gesehen kann man nur jenem unbekannten Autor zustimmen, der gesagt hat: “Das Fegfeuer ist eine der humansten und schönsten Vorstellungen, die man sich denken kann”

 

"Mystische Beziehungen zu den Verstorbenen" von Sr. M. Breuer

Das Kreuz an der Straße
Nach einer Operation war es Schwester Maria möglich, in den Wintermonaten 1970 einen Erholungsurlaub in Schwaben anzutreten. Das Kurheim stand völlig allein, von Wiesen und Wald umgeben, auf einer kleinen Anhöhe. Unweit vor dem Fenster ihres Zimmers ging die Straße vorbei. Als sie am ersten Tag morgens zum Fenster hinaussah, bemerkte sie auf der anderen Straßenseite einen schwarz gekleideten Mann, der langsam in der Nähe eines Baumes hin und her ging. Schwester Maria dachte: "Warum steht er gerade meinem Fenster gegenüber und worauf wartet er?" Weit und breit war auf der dahinterliegenden Wiese kein Mensch zu sehen. Als sie dann wieder dorthin schaute, war der Mann nicht mehr zu erblicken, sondern sie bemerkte an der Stelle, wo er sich aufgehalten hatte, ein kleines niedriges Steinkreuz am Boden. Am Nachmittag begab sie sich auf die andere Straßenseite und fand auf dem kleinen Gedenkstein die Inschrift eingemeißelt: "Hier verunglückte am 25. 11. 1939 J. L. von U." Da erkannte Schwester Maria, daß es sich bei dem gesehenen, wartenden, schwarz gekleideten Mann um die Seele des an dieser Stelle tödlich Verunglückten handelte, die an ihren Todesort gebannt ist. Demnach befand sich der Verunglückte im Jahre 1970 bereits 31 Jahre im Fegefeuer.
 Schwester Maria war sich ihrer Verantwortung bewußt, da ihr der Leidensort dieser Seele bekannt geworden war, und spendete ihm Weihwasser, gedachte seiner in ihren Gebeten vor dem Allerheiligsten und opferte die Heilige Messe und Heilige Kommunion für ihn auf. Sie vermutete, daß er zu den verlassenen Armen Seelen im Fegfeuer gehört, deren Angehörige und Freunde seiner nicht mehr gedenken. Aber durch Gottes Barmherzigkeit war sein Erscheinen am Sterbeort zugelassen worden, damit er so Hilfe von Lebenden erlange.
 Wenn ein Mensch durch einen jähen, tödlichen Unfall plötzlich vor Gottes Gericht steht, wie ist er da vorbereitet? Im obigen Fall ist die Seele des Verunglückten gerettet, jedoch die Dauer seines Fegefeuers, sein Verweilen am Sterbeort, ist nicht bekannt.
 Gedenken wir täglich in unseren Gebeten aller, die dem Verkehrstod zum Opfer fallen und auf ihre Sterbestunde nicht vorbereitet sind. Gedenken wir aller Verstorbenen, die ohne die heiligen Sakramente vor Gottes Angesicht treten mußten. "Vor einem jähen und unversehenen Tode bewahre uns, o Herr!"
 Wieviele Menschen spielen heute gedankenlos und gleichgültig mit dem Tod auf der Straße! Sie rasen in ihre Todesstunde hinein und dann kommt die Reue zu spät. Das jähe Erwachen kommt nach dem plötzlichen Straßentod. Da und dort steht ein Kreuz an der Straße zur Erinnerung daran, daß von hier aus ein Mensch unvorbeteitet den Weg in die Ewigkeit antreten mußte. -


Die Vorfahren
Bei Aufräumungsarbeiten fand Schwester Maria in einem Schrank eine Schachtel mit schriftlichem Nachlaß. Während sie deren Inhalt ordnete, kam ihr Ahnenpaß zum Vorschein. Besinnlich die Eintragungen betrachtend, gedachte sie der Verwandten, die sie zu Lebzeiten gekannt hatte, und auch der Vorfahren, von denen sie lediglich die hier eingetragenen Geburts- und Sterbedaten wußte.
 Als Schwester Maria ihrer Gewohnheit nach abends den Armen Seelen Weihwasser gab, gedachte sie betend auch aller Verstorbenen, die in ihrem Ahnenpaß namentlich eingetragen waren. Sie war jedoch der Meinung, daß diejenigen ihrer Vorfahren, die vor mehreren Jahrhunderten gestorben waren, wohl schon in die Herrlichkeit Gottes eingegangen seien. Daß dem nicht so war, wurde ihr durch ein Gesicht ganz klar gezeigt: Sie sah unter der Erde, wie in einem Tonnengewölbe, eine ganze Schar Menschen stehen, die von einem angenehmen, hellen Lichte umgeben waren. Schweigend, in sehnsüchtiger Erwartung, mit größter Geduld, harrten sie vor einer hohen Wand ohne jeden Durchgang. Seitwärts an einer im Dunkel gelegenen Stelle sah Schwester Maria eine ebenfalls wartende, abgesonderte kleine Gruppe Menschen, in denen sie ihre verstorbenen Eltern und nächsten Angehörigen erkannte. Als Schwester Maria die im Licht stehenden Leute betrachtete, wurde sie von einem der Wartenden bemerkt, wonach die anderen auch zu ihr hinblickten. Da ging plötzlich durch die Leute eine frohe, freudige Erregung und Sr. Maria erkannte, daß alle hier Versammelten mit großer Hoffnung Hilfe von ihr erwarteten. die ganze Schar verharrte demütig wartend vor der Mauer, die ihnen den Weg versperrte.
 Nachdem Schwester Maria dieses Gesicht geschaut hatte, war ihr seine Bedeutung nicht sogleich klar. Aber bald erkannte sie durch Erleuchtung, daß sie Seelen ihrer Vorfahren gesehen hatte, die alle von ihr Hilfe erwarteten, damit das letzte Hindernis auf ihrem Wege zur Anschauung Gottes beseitigt werde. Sie war tief bestürzt wegen der langen Dauer des Fegfeueraufenthaltes einzelner Seelen, die 1784 gelebt hatten und noch im Jahre 1966 auf ihre Erlösung harrten. Sehr bedrückt gedachte sie ihrer Verantwortung, da sie diesen vielen Seelen Hilfe geben sollte und war vorerst völlig ratlos. Schließlich ließ sie, allen Schwierigkeiten zum Trotz, für eine jede der wartenden Seelen ein Heiliges Meßopfer darbringen; denn nur die Liebe und das Opfer haben erlösende Kraft für diejenigen, die sich selbst nicht helfen können. Ihre Sühneleiden sind schwer, sie dürsten förmlich nach der Heiligen Messe.
 Wertvoll ist auch der tägliche Einschluß der verstorbenen Angehörigen und Vorfahren in alle heiligen Meßopfer, die auf dem ganzen Erdkreis dargebracht werden, damit durch die Gnade und die Kraft eines jeden heiligen Opfers eine Arme Seele aus dem Fegefeuer befreit werde. Die heilige Kommunion, für die Armen Seelen aufgeopfert, ist ihnen ein kostbares Geschenk, denn sie rufen nach dem Licht des Gebetes. -

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Fegefeuer in der Bibel

                                                                                  

Im Leben sündigt man viel öfter als man es selber weiß. Man sündigt sich in erster Linie durch Gedanken, die zur Sünden der Worten und Taten führen. Gott kennt uns mehr als wir über uns wissen.

 

Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Mk 7,6-8

Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Mk 14-15

Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein. Mk 21-23

Ohne das Fegfeuer würden nur Heilige, Propheten, Aposteln in den Himmel kommen. Aber selbst sie fühlten sich nicht rein genug vor Gott. Der Hl. Pater Pio z.B. fühlte sich immer als nicht würdiger Priester, wenn er die HL. Messe feierte.

Der Hl. Leopold Mandic sah sich selbst als großen Sünder: "Obwohl Priester, bin ich ein sündiger Mensch. Nähme mich Gott nicht am Zügel, wäre ich schlimmer als alle anderen".

Nie wird ein Mensch tatsächlich rein vor Gott. Daher bedarf es einer Reinigung. Selbst das Gold aus dem Schmelzofen ist mit seiner Reinheit von 999,9 nicht rein genug. Für Gott zählt daher menschlich betrachtet 1000, also 100 %.

Betrachten wir das VATER UNSER:
Darin steht die Stelle
"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern"
Man kann also Gott nicht um Verzeihung seiner Sünden bitten, wenn man nicht seinem Nächsten die Sünden vergibt.

Matthäus - 5. Kapitel
23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.

25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.

Diese Geschichte muss man aber als ganzes betrachten. Da wird sehr wohl von der zukünftigen Strafe berichtet. Hier wird aber nicht von der ewigen Verdammnis wie in der Geschichte vom reichen Mann und dem Bettler Larzarus berichtet, sondern von der "zeitlichen Strafe". Die "zeitliche Strafe" nennen wir "Fegfeuer"

"Zeitlich" betrachtet gibt es im Fegfeuer nicht, da im Jenseits keine Zeit gibt. Aber die Armen Seelen wissen, dass sie eines Tages aus dem Fegfeuer rauskommen, wenn sie ganz rein sind.

 

Hier die ganze Geschichte und anderen Stellen:

Matthäus - 5. Kapitel
21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.
25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

 

Matthäus - 18. Kapitel

32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast.
33 Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?
34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.
35 Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.

 

Lukas Kapitel 12

58 Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen.
59
Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.

Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. Lk. 12,59

Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt. Mt 45,35

 

Die Strafe im Fegfeuer dauert daher nicht ewig, aber man muss bis den allerletzten Pfennig bezahlen, was man Gott schuldet.

Viele suchen bis zur heutigen Zeit in der Bibel nach dem Fegfeuer. Aber das Fegfeuer selbst sprechen wir jeden Tag durch unserem Mund, nämlich im Gebet
VATER UNSER.

 

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Die Erscheinungen und die Seelen im Fegefeuer

Erlebnisse von Padre Pio

Bereits als Kind hatte Padre Pio Erscheinungen. Der kleine Francesco sprach nicht davon, weil er glaubte, daß alle Menschen Erscheinungen hätten.

Die Erscheinungen waren Engel, Heilige, Jesus, die Jungfrau Maria, manchmal aber auch der Teufel. In den letzten Tagen im Dezember 1902, während er auf seine Berufung wartete, hatte Francesco eine Vision. Hier ist der Bericht, den er einige Jahre später seinem Beichtvater machte:

Francesco sah einen stattlichen Mann von seltener Schönheit, leuchtend hell wie die Sonne, der ihn an der Hand nahm und ihm genaue Anweisung gab: „es ist besser für dich, wenn du mit mir kommst und wie ein guter Krieger kämpfst.“ Er wurde von dem Mann auf eine weite Fläche gebracht. Dort waren eine große Menschenmenge, die in zwei Gruppen aufgeteilt war: die einen hatten ein schönes Gesicht, weiße Kleider an und wirkten sympathisch. Die anderen wirkten wiederwärtig, waren schwarz gekleidet und sahen wie dunkle Schatten aus. Francesco wurde zwischen die zwei Gruppen gestellt und sah sich einem großen Mann gegenüber, der so groß war, daß er mit seiner Stirn die Wolken berühren konnte. Er hatte ein häßliches Gesicht und kam auf ihn zu. Der Schöne forderte Francesco auf, gegen den Riesen zu kämpfen. Er betete darum, den Zorn des bösen Riesen zu besänftigen. Der Schöne blieb an seiner Seite: „Sein Wiederstand wird gebrochen, wenn du gegen ihn kämpfst. Gehe treu und selbstsicher in den Kampf, ich werde bei dir sein und nicht zulassen, daß das Böse siegt. Francesco nahm den Kampf an und es wurde eine fürchterliche Schlacht. Francesco gewann und der Böse musste fliehen und nahm all die dunklen Schatten unter Heulen und ohrenbetäubendem Schreien mit. Die anderen, die Guten, schrieen ihren Applaus hinaus und priesen den, der dem armen Francesco in der großen Schlacht beistand. Der prächtige, helle Mann war strahlender als die Sonne. Er setzte Francesco eine Krone auf den Kopf, die so wunderbar war, daß sie nicht zu beschreiben ist. Gleich danach wurde die Krone von Francesco´s  Kopf wieder abgenommen und der helle Mann sagte zu ihm: „Eine andere Krone, viel schöner als diese, liegt für dich bereit, wenn du dein Leben lang gegen das Böse kämpfst. Das Böse wird aber immer wieder zum Angriff übergehen ... sorge dich nicht um deine Stärke ... ich werde immer in deiner Nähe sein, ich stehe dir immer bei und du wirst besiegen. Dieser Vision folgten wirkliche Aufeinandertreffen mit den Teufel. Padre Pio hatte in seinem Leben mehrere Begegnungen mit dem „Feind der Seelen“. Tatsächlich war es eines seiner wichtigsten Ziele, die Menschen aus den Fangarmen des Teufels zu entreißen.

Eines abends war Pater Pio in einem Zimmer, im Erdgeschoß des in eine Pension umgewandelten Klosters. Er war allein und hatte gerade die Liege bezogen, als ihm plötzlich ein Mann erschien, eingehüllt in einem schwarzen Umhang. Pater Pio war erstaunt und erhob sich, um den Mann zu fragen, wer er sei und  was er wolle.  Der Fremde antwortete, er sei eine Seele aus dem Fegefeuer. "Ich bin Pietro Di Mauro", sagte er, „ich starb in einem Feuer am 18. September 1908 in diesem Kloster.  In der Tat war dieses Kloster nach der Enteignung des kirchlichen Guts in ein Altenpflegeheim verwandelt worden. Ich starb in den Flammen, als ich auf meiner Strohmatratze schlief, genau in diesem Zimmer. Ich komme aus dem Fegefeuer: Gott hat mir gewährt, hierher zu kommen und Sie zu bitten, für mich morgen früh eine Messe zu lesen.  Dank einer Messe ich werde bereit sein, ins Paradies zu gelangen". Pater Pio teilte dem Mann mit, daß er die heilige Messe für ihn lesen wuerde,..., "aber…" sagte Pater Pio: "Ich wollte ihn zur Tür des Klosteres begleiten.  Ich war gewiss, daß ich mit einer toten Person gesprochen hatte. In der Tat, als wir in den Kirchhof hinaustraten, verschwand der  Mann, der bei meiner Seite war, ganz plötzlich. Ich muß zugeben, daß ich sehr erschrocken wieder zurueck ins Kloster ging.  Pater Paolino von Casacalenda, Abt meines Ordens, bemerkte meine Nervosität.  Nachdem ich ihm erklärt hatte, was geschehen war, erbat ich die Erlaubnis, Heilige Messe für die verstorbene Seele zu feiern.“  Wenige Tage später wollte Pater Paolino, die Informationen nachprüfen. Er ging zum Büro der Registratur der Gemeinde von St. Giovanni Rotondo, und bekam die Erlaubnis, im Jahr 1908 das Register des Verstorbene zu konsultieren. Die Geschichte von Pater Pio Pater war wahr. Im Register der Verstorbenen des Monats September waren Namen, Nachnamen und Todesursache  aufgeführt: "Am 18. September 1908, im Feuer des Pflegeheimes, starb Pietro Di Mauro."

Frau Cleonice Morcaldi von St. Giovanni Rotondo war eine der geistigen Töchter Pater Pio. Ihre Mutter war verstorben. Einem Monat nach dem Tod ihrer Mutter erzählte Pater Pio frau Cleonice nach der Beichte: "Heute morgen, während ich die heilige Masse feierte, sah ich Ihre Mutter im Himmel ankommen. " 

Pater Pio erzählte Pater Anastasio diese Geschichte: "Eines Abends, während ich allein im Chor war, um zu beten, hörte ich Kleidung  rascheln, und ich sah einen jungen Mönch, der sich neben dem Hochaltar bewegte. Es schien, daß der junge Mönch den Kandelaber abstaubte und die Blumenvasen der Blumen geraderückte. Ich glaubte, es sei Pater Leone, der den Altar aufräumte, und weil es die Zeit des Abendessens war, ging ich zu ihm, und sagte ihm: "Pater Leone gehe zum Abendessen, es jetzt nicht die Zeit, den Altar abzustauben und aufzuräumen.“  Aber eine Stimme, die nicht Pater Leones war, antwortete mir: "Ich bin nicht Pater Leone." "Wer sind Sie? ",  fragte ich ihn. "Ich bin einer ihrer  Brüder, der hier das Noviziat machte. Ich wurde beauftragt, während des Jahres meines Noviziates den Altar zu reinigen. Leider habe ich oftmals versäumt, Jesus Ehrfurcht zu bezeugen, während ich vor dem Altar vorbeiging,  und so verursachte ich die Missachtung des Heiligen Sakramentes, das im Tabernakel bewahrt wurde. Für diese ernste Unaufmerksamkeit bin ich immer noch im Fegefeuer. Jetzt schickte mich Gott, in seiner endlosen Güte, hierher, damit Sie die Zeit einleiten, wenn ich ich das Paradies genießen werde. Kuemmern Sie sich um mich."  Ich glaubte, zu dieser leidenden Seele großzügig zu sein, als ich rief: "Sie werden morgen früh in Paradies sein, wenn ich die Heilige Masse feiern werde". "Grausam!“ rief die Seele, dann weinte er und verschwand.  Diese Klage wirkte in in meinem Herzen eine Wunde, die ich mein ganzes Leben empfinden werde.  In der Tat wäre ich fähig gewesen, diese Seele sofort zum Himmel zu schicken, aber ich verurteilte ihn, eine weitere Nacht in den Flammen des Fegefeuers zu bleiben.“

 

Ordensbruder Pio fügte einige Erfahrungen in seine Briefe an seinen geistigen Vater ein: 

Brief an Ordensbruder Augustine, am 7. April 1913 - "Mein geehrter Pater, ich war am Freitagvormittag noch im Bett, als mir Jesus erschien. Er war verunstaltet. Er zeigte mir eine große Menge von Priestern, unter ihnen kirchliche Würdenträger. Einige von ihnen zelebrierten, andere zogen ihre Messgewänder an oder aus. Ich litt sehr, Jesus in diesem Zustand zu sehen.  Ich wollte ihn fragen, warum er so sehr litt. Er antwortete mir nicht, sondern zeigte mir diesen Priester, der bestraft wird. Aber kurz danach sah er traurig diese Priester an, und ich sah zu meinem großen Entsetzen zwei Tränen seine Wangen herabfliessen. Jesus verliess diese Menge von Priestern und weinte mit dem Ausdruck großen des Ekels auf dem Gesicht: "Schlachter"! Dann sagte er zu mir: "Mein Kind, glaube nicht, daß meine Todesqual nur drei Stunden gedauert hat, nein; wegen der Seelen, die ich liebe, werde ich in Qual leiden bis ans Ende der Welt. Während der Zeit der Qual, mein Kind, kann niemand schlafen. Meine Seele geht auf die Suche nach einem Tropfens menschlichen Mitleides, aber sie lassen mich unter dem Gewicht ihrer Gleichgültigkeit allein. Die Undankbarkeit und der Schlaf meiner Minister machen die Qual für mich schwerer. Sie antworten schlecht auf meine Liebe! Was meine Qual noch größer macht, ist, daß diese Leute ihrer Gleichgültigkeit und Ungläubigkeit ihre Verachtung hinzufügen. Wie oft hätte mein Zorn sie wie ein Blitz überrascht, wäre ich nicht von den Engeln und den Seelen die mich lieben zurückgehalten worden, ..... schreiben Sie an Ihren Beichtvater und erzählen Sie ihm das, was Sie von mir heute morgen sahen und hörten. Teilen Sie ihm mit, daß er dem provinziellen Vater Ihren Brief zeigen müsse,... " Jesus fuhr fort zu reden, aber ich kann das, was er sagte, nie enthüllen... „

Epistolary I (1910-1922) PADRE PIO DA PIETRELCINA:  a cura di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG

 

Brief an Pater Agostino vom 13. Februar 1913: - „Sorge nicht, ich werde Dir Leiden bringen, aber ich werde Dir auch die Stärke geben“ enthüllt Jesus mir. "Ich wünsche, daß Deine Seele gereinigt und mit täglich verstecktem Martyrium versucht wird, sei nicht erschrocken, wenn ich es dem Teufel erlaube, Dich zu quälen, und der Welt, Dich anzuwidern, weil niemand gegen jene Leute gewinnen wird, die für meine Liebe unter dem Kreuz leiden, da ich mich entschieden habe, sie zu schützen." 

Epistolary I (1910-1922) PADRE PIO DA PIETRELCINA:  a cura di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG

 

Brief, an Agostino vom 12. März 1913 - "... mein Pater, hören Sie den Klagen unseres lieben Jesus zu: "Meine Liebe für die Menschen wird mit so viel Undankbarkeit vergolten! Sie hätten mich weniger gekränkt, wenn ich sie weniger geliebt hätte. Mein Vater will sie nicht mehr dulden. Ich würde aufhören, sie zu lieben, aber... (Und hier blieb Jesus schweigsam und, danach überrascht) aber mein Herz ist für das Lieben gemacht! Die kranken müden Menschen bemühen sich nicht, die Versuchungen zu überwältigen. Eher genießen sie ihre Ungerechtigkeiten. Die Seelen, die ich mehr als alles andere liebe, wenn sie eine Versuchung erleiden, wenn sie Erfolg haben nicht mit dem Standhalten. Die schwachen Seelen sind bestürzt und verzweifelt. Die starken Seelen vertrauen, daß sie Jesus lockert. Sie lassen mich in der Kirche allein bei Nacht und am Morgen. Sie kümmern sich nicht um das Sakrament des Altars; sie sprechen nicht mehr von diesem Sakrament der Liebe; auch machen die Leute, die vom Sakrament sprechen, es mit so viel Gleichgültigkeit und Kälte. Mein Herz ist vergessen worden; niemand kümmert sich um meine Liebe; Ich werde immer betrübt. Mein Haus ist ein Spieltheater für viele Leute geworden.  Sogar meine Priester, die ich immer wie meinen Augapfel geliebt und geschützt habe; sie sollten mein Herz voll Bitterkeit trösten; mir in der Ablösung der Seelen helfen, stattdessen... wer würde es glauben? ... ernte ich Undankbarkeit von ihnen. Ich sehe, mein Sohn, viele die ... (Hier hielt er inne, das Schluchzen zog ihm die Kehle zu)... unter falschem Anschein mich bei sakrilegischer Kommunion verraten und auf dem Licht und der Stärke herumtrampeln, die ich ihnen ständig gebe... ". 

Epistolary I (1910-1922) PADRE PIO DA PIETRELCINA:  a cura di Melchiorre da Pobladura e Alessandro da Ripabottoni - Edizioni "Padre Pio da Pietrelcina" Convento S.Maria delle Grazie San Giovanni Rotondo - FG

 

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FEGFEUER Privatoffenbarungen

Die hier angeführten “Fälle” sind auch aus kirchlich imprimierten Büchern und Publikationen entnommen.

Die sogenannten “Letzten Dinge” des Menschen (Tod, Gericht, Himmel, Hölle) werden in unserer Zeit wenig beachtet, in Frage gestellt, verdrängt, entmythologisiert, uminterpretiert, verharmlost und verspottet. Wir kommen aber nicht an den Tatsachen vorbei, daß Verstorbene sich melden und um Hilfe bitten kommen. Es gibt eine reichhaltige Literatur darüber, geschrieben von hochgelehrten und erfahrenen Theologen von Weltruf. (Diese Seiten werden laufend erweitert und vervollständigt)

Hier – für den Anfang - nur einige kurze Beispiele:


WIE LANGE DAUERN DIE LEIDEN IM FEGEFEUER?

Die Dauer der Leiden im Fegefeuer richtet sich nach der Art und Größe der Sünden.

Aus Privatoffenbarungen erfahren wir darüber folgendes:

Am längsten und am schwersten leiden hartherzige Menschen, wogegen weichherzige Menschen bald aus dem Fegefeuer befreit werden.

Die Hl. Margareta Maria Alacoque zu Paray-le-Monial (+ 1690), durch, die bekanntlich der Heiland die Herz-Jesu-Andacht in der Welt verbreiten ließ, sah 2 Personen im Fegefeuer, die in der Welt in hohem Ansehen gestanden waren, die aber einige Familien ungerecht behandelt und ins Fegefeuer gestürzt hatten. Diese hohen Personen wurden zu sehr langen Fegefeuerqualen verurteilt. Alle Gebete und Meßopfer, die von deren Verwandten nach dem Tod für ihr Seelenheil dargebracht wurden, wandte Gott jenen unglücklichen Familien zu, deren Verwandte infolge ihrer Armut kein hl. Meßopfer hatten darbringen lassen können.

Der Seelenführer der stigmatisierten Barbara Pfister (+ 1909) zu Speyer erzählt, er habe ihr einmal aufgetragen, sie solle jene Arme Seele, die ihr am nächsten Morgen zuerst erscheinen werde, nach ihrem Namen fragen und ihr mitteilen, daß er am 21.12. für sie das hl. Meßopfer darbringen werde. Barbara Pfister gehorchte und erhielt folgende Antwort: " Ich bin die Schwester Luzia, einst Oberin in diesem Hause. Wegen zu großer Strenge am unrechten Ort muß ich noch immer im Fegefeuer bleiben. Alles, was bis jetzt für mich an Genugtuung geleistet wurde, hat der gerechte Gott anderen zugewendet." Der Beichtvater der Pfister staunte, als er das V orgefa1lene erfuhr, weil die Oberin Luzia vor 12 Jahren (am 15.02.1885) im Rufe der Heiligkeit gestorben war.

Auch jenen, die ihre Lebensbesserung bis zu ihrem Lebensende verschieben, ergeht es schlecht nach ihrem Tod.

Dem seligen Dominikaner Heinrich Suso (+ 1365), der viele Offenbarungen hatte, teilte Gott unter anderem folgendes mit: "Es gibt Menschen, die Gott so erzürnt haben, daß sie nicht unterscheiden können, ob sie in der Hölle oder im Fegefeuer seien. Das sind die frevelhaften Sünder, die ihre Besserung bis an ihr Lebensende verschieben, und denen dann vor dem Sterben eine kleine Reue zuteil wird. Über diese ist Gott so erzürnt, daß er von ihnen nichts wissen und ihrer nicht gedenken will, und auch nicht will, daß seine Freunde für sie bitten." Also verschiebt Gott ihre Begnadigung ebenfalls bis ans Ende. Es erfüllt sich da der Spruch: " Wie du sündigst, so wirst du gestraft "

Schon der hl. Cyprian (+258), Bischof von Karthago, behauptete, daß einige Seelen bis ans Ende der Welt im Fegefeuer bleiben müssen.

Auch der belgische Wundertäter Pater Paul von Moll (+ 1896) sagt: " Es gibt Seelen, die verurteilt sind, bis ans Ende der Welt im Fegefeuer zu bleiben."

Daß es im Fegefeuer Abteilungen gibt, wo die Seelen der Fürbitte beraubt sind, bestätigt die ehrwürdige Dienerin Gottes Canori Mora zu Rom (+ 1825).

Auch die stigmatisierte Barbara Pfister zu Speyer behauptet dasselbe. Ihr erschien ein protestantischer Fabrikant aus Speyer, der sich beklagte, er sei in einer Abteilung, wo nur Leiden seien und keine Hilfe zuteil werde. (Molz, S. 31)

Der hl. Beda (+735) erzählt folgende Begebenheit, die sich zu seiner Zeit zugetragen hat. Ein braver Engländer namens Drithelm starb eines Abends nach langwieriger Krankheit. Doch am anderen Morgen kehrte er plötzlich ins Leben zurück und richtete sich zum Schrecken der Anwesenden auf. Diese liefen davon, nur seine Frau hatte den Mut, zu bleiben. Ihr erzählte nun Drithelm, er sei wirklich gestorben und nun von Gott ins Leben wieder zurückgerufen worden. Er sprach: " Als meine Seele den Leib verlassen hatte, wurde ich von einem weißgekleideten Führer mit glänzendem Angesichte in ein tiefes Tal geleitet, das eine ungeheure Ausdehnung hatte und in dichte Finsternis gehüllt war, die Schrecken einflößte. Ich sah dort zwei Abteilungen: auf der einen Seite Glut und Flammen. auf der anderen Eis und Kälte. Der Engel sagte zu mir, das sei der Ort für jene Seelen, die ihre Besserung bis zum Tode verschieben und noch im letzten Augenblick Reue zeigen.

Diese Seelen, die beständig aus der Hitze in die Kälte kommen und umgekehrt, werden erst nach dem Jüngsten Gericht in den Himmel gelangen, wenn ihnen nicht von den Lebenden durch gute Werke geholfen wird." Drithelm zog sich hierauf in ein Kloster zurück und führte ein strenges Büßerleben. Wenn sich seine Ordensbrüder über seine Kasteiungen wunderten, antwortete er: "Meine lieben Brüder ich habe ganz andere Strenge gesehen als diese. Das sind Rosen und Süßigkeiten im Vergleich zu dem, was mir im Fegefeuer gezeigt wurde."

Manche müssen die gleiche Anzahl von Jahren im Fegefeuer leiden wie die Anzahl der Jahre ihres Sündenlebens beträgt.

Die selige Maria Taigi zu Rom sah das Los eines berühmten Grafen im Fegefeuer. Dieser Graf hatte zuvor ein üppiges und durch viele Reisen zerstreutes Leben geführt, sich aber später gebessert. Er mußte ebensoviel Jahre im Fegefeuer leiden, die er auf Erden unnütz verlebt hatte.

Die Schwester Maria Lindmayr sah einen ihr bekannten Musikanten, der viel zu trinken pflegte, im Fegefeuer; er erschien ihr als Kröte und sprach, er müsse deswegen in dieser Gestalt erscheinen, weil er sich gerne in feuchten morastigen Orten aufgehalten hat; er müsse solange leiden, als er sich durch vieles Trinken das Leben abgekürzt hat. (Buch, Seite 160)

Aus den Mitteilungen vieler von Gott begnadeter Personen geht hervor, daß die Fegefeuerstrafen mancher Seelen viele Jahrhunderte; ja sogar Jahrtausende dauern können.

Maria Lindmayr (sie hatte viele Arme- Seelen Visionen) sagt: "Etliche hundert Jahre dauert .oft der Aufenthalt der Armen Seelen im Fegefeuer."

Auch der hl. Kardinal Bellarmin erklärt: "Es steht außer Zweifel, daß die Peinen des Reinigungsortes manchmal viele Jahrhunderte dauern." (De gemitu 1, II, 9).

Die ehrwürdige Katharina Emmerich (sie hat in Visionen das Leben Jesu und seiner Mutter geschaut) sagt, daß der Heiland jedesmal am Jahrestag seines Todes, also am Karfreitag, ins Fegefeuer hinabsteige und dort die eine oder andere Seele seiner Feinde befreie, die ein Zeuge seines blutigen Todes auf Golgotha gewesen sind und bisher noch immer nicht zur Anschauung Gottes zugelassen Wurden. Also wären manche Zeitgenossen Christi, die dessen Feinde gewesen waren, fast 2000 Jahre im Fegefeuer!

Sie sagt aber auch: " Es ist nicht auszusprechen welch großen Trost die Armen Seelen durch unsere Überwindungen und kleinen Opfer erhalten. "

Die gottselige Johanna vom Kreuz, Klarissen- Äbtissin zu Roveredo im damaligen Süd- Tirol ( + 1674), hat, wie in den Prozeßakten ihrer Seligsprechung mitgeteilt wird, von Gott die Offenbarung erhalten, daß sie durch ihre Gebete und Bußübungen den jüdischen König Salomon, der bekanntlich vor seinem Tod Götzendienst getrieben hat, aus dem Fegefeuer erlöst habe. Salomon ist vor etwa 3000 Jahren gestorben. Daß Salomon trotz seiner schweren Verfehlungen im hohen Alter nicht in die Hölle gekommen ist, läßt sich aus der Verheißung 2. Kön. 7, 14-15 schließen. Er muß also noch im Augenblick des Todes die Gnade der Reue erlangt haben. (Viele Kirchenväter, wie der hl. Hieronymus und Cyrill v. J., sind der Ansicht, daß Salomon sich noch bekehrt hat. Sonst wären wohl kaum seine Bücher in den Kanon der hl Schriften aufgenommen worden.

Die Behauptung des Dominikaners Soto, daß keine Arme Seele länger als 10 Jahre leide, ist falsch, zumal auch Papst Alexander VII. diesen Satz als ketzerisch verworfen hat. (18. 03. 1666, prop. 43).

Ein kurzes Fegefeuer haben laut P. Paul von Moll namentlich jene Personen, die gottergeben sterben. Er berichtet von einer Dame, die bei einem Eisenbahnunglück unweit Genf den Tod gefunden hat und sogleich in den Himmel gekommen ist, weil sie im letzten Augenblick gerufen hat: "Herr. dein Wille geschehe!" (Seite 151) Auch berichtet er von einer verstorbenen Dame, die nur eine Stunde im Fegefeuer war und der erlaubt wurde, diese Stunde in demselben Armstuhl zuzubringen, in welchem sie gestorben war. Diese Gnade wurde ihr deswegen zuteil, weil sie ihre Kinder vortrefllich erzogen hatte. (S. l50)

Maria Lindmayr sagt: “Am kürzesten werden im Fegefeuer zurückgehalten die Gutmütigen. Weichherzigen und Barmherzigen und jene, die gerne sterben.”

Die ehrwürdige Klara Moes behauptet, daß demütige Personen selten länger als 2 Monate der Anschauung Gottes beraubt sind, niemals über 2 Jahre, die meisten aber nur einige Stunden; auch kommen sie gewöhnlich nicht ins Fegefeuer, sondern bleiben an demselben Ort, wo sie gestorben sind. Auch sagt sie: "Seid nur recht demütig und ihr kommt ohne Fegefeuer in den Himmel!" Ferner behauptet sie: "Hat bei einem Menschen in diesem Leben die Sehnsucht nach Gott einen hohen Grad erreicht, so kommt bei seinem Tod dessen Seele geradewegs in den Himmel, ohne das Fegefeuer zu berühren."

Der hl Bonaventura bestätigt das, indem er behauptet, daß derjenige, welcher in den Flammen glühender Gottesliebe oder in den Fluten tiefen Reueschmerzes stirbt, den Brand des Fegefeuers nicht zu fürchten habe. (Comp. theol. ver. 4, 24)

Der hl. Augustin sagt: "Willst Du, daß sich Gott deiner erbarme, dann erbarme dich deines Nächsten im Fegefeuer!" Auch vertritt er die Ansicht,. daß derjenige, welcher oft für die Verstorbenen gebetet hat, keines bösen Todes sterben werde.

Der hl. Hieronimus behauptet: “Wir sind der ewigen Seligkeit um so viel näher, je mitleidiger und gütiger wir gegen die Armen Seelen sind.”

 

 

Zur hl. Gertrud von Hefta sprach Christus:
„Wenn ich Menschen sterben sehe, die gern an mich gedacht haben und irgend ein Werk, das Belohnung verdient, verrichtet haben, so erscheine ich ihnen beim Verscheiden mit einem Antlitz von solcher Milde und Barmherzigkeit, dass sie vom tiefsten Herzen bereuen, mich in ihrem Leben beleidigt zu haben. Durch diese Reue werden sie gerettet.“
Demnach befinden sich viele Seelen im Reinigungsort, von denen ihre noch auf Erden lebenden Mitmenschen glauben, dass sie verloren seien. Die Menschen begehen deswegen einen Fehler, wenn sie das Gebet für einen Verstorbenen unterlassen, wie sie meinen, es könne ihm nichts nützen. Besonders im Advent, da wir die Ankunft des Herrn erwarten, sollen wir häufig unserer verstorbenen Angehörigen im Gebet gedenken, weil auch sie sich nach der Ankunft des Herrn sehnen.

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Das Fegefeuer  Carmela Carabelli Mailand

Diese Botschaften wurden an Carmela Carabelli Mailand vom Barmherzigen Jesus diktiert. Siehe auch: Gedanken und Überlegungen

25. Mai 1968

Meine geliebte Tochter, die Lektion, die Ich dir erteilen werde, wird ein Argument behandeln, das alle als von wenig Wichtigkeit beurteilen, das aber in Wirklichkeit eine sehr große Bedeutung hat.

Ich werde mit dir über das Fegfeuer sprechen, über jenen Ort, wohin sich die Seelen der Verstorbenen begeben müssen, um gereinigt zu werden, bevor sie in den Himmel einziehen, wohin niemand gelangen kann, der nicht ganz rein ist.

Erinnerst du dich des Gleichnisses des Evangeliums von jenem Geladenen, der ohne hochzeitliches Kleid befunden wurde. Nun gut, ins Paradies hat Eintritt nur der, dessen Kleid glänzend rein ist, von dem das weiße Taufkleid, das der Priester dem Neugeborenen bei der Taufe übergibt, nur ein schwaches Abbild ist.

Da die Seelen selten in der Taufunschuld sterben, müssen sie diese am Reinigungsorte von neuem erwerben.

Ein Akt vollkommener Reue würde an sich genügen, um der Seele jenen Glanz wieder zu geben, durch welchen sie sofort nach dem Tode in die Umarmung Gottes fliegen könnte; aber es ist schwierig, einen so tiefen Schmerz zu empfinden; deshalb müssen gewöhnlich alle durch das Fegfeuer gehen.  

 

Gott ist nötig 

Du wirst Mich fragen: «Was ist das Fegfeuer?» Es ist sehr schwierig, es dir zu erklären. Du müßtest verstehen können, was Gott für eine Seele bedeutet, um zu erfassen, welche Strafe es ist, fern von Gott zu sein, auch wenn es nur vorübergehend ist. Stelle dir vor, daß Gott der Seele so nötig ist, wie die Luft für deine Lungen unentbehrlich ist. Du kennst gewisse Krankheiten, die der Person, die davon befallen ist, eine Art Erstickungsanfälle bereiten, wie z. B. das Asthma. Gerade dies kann dir eine, wenn auch blasse Idee geben von einer der Qualen, die im Fegfeuer die Seele am meisten bedrängen. Solange ihr in der Hülle befangen seid, die ihr Körper nennt, ist die Seele wie unempfindlich dem Rufe Gottes gegenüber; aber sobald sie befreit ist von den Banden, die sie an die Erde binden, möchte sie im Fluge zu Gott eilen; der Gedanke, Ihn zu entbehren, wird für die Seele zur unbeschreiblichen Qual. Alle anderen Strafen, die die Seelen für ihre besonderen Fehler verbüßen müssen, sind, im Vergleiche zur ersten Qual, zweitrangig.  Das reinigende Feuer, in das die Seelen getaucht sind, wird insbesondere jene Teile des Körpers quälen, die Ursache zur Sünde waren. Ich habe dir vom Körper gesprochen; obwohl er auf der Erde zurückgelassen wird, werden die Seelen das Gefühl haben, ihn noch zu besitzen, damit er an der Strafe, die der Herr der Seele auferlegt hat, teilhaben kann.

 

Akt der Gerechtigkeit

Dies ist auch ein Akt der Gerechtigkeit von seiten Gottes, weil das Fegfcuer nach dem letzten Gericht nicht mehr existieren wird und der Körper, der mit der Seele gesündigt hat, unbestraft bliebe.

Sofort nach dem Tode fliegt die Seele spontan in diesen Reinigungsort. Sie könnte es nicht ertragen, auch nur mit dem kleinsten Flecken vor Gott zu erscheinen, und sie möchte das Fegfeuer nicht verlassen, bevor ihre Reinheit jenes Ortes würdig ist, wo Gott, umgeben vom Himmlischen Hof, regiert in Heiligkeit und Vollkommenheit. Der einzige Trost für die Seelen, die im Gefängnis der Reinigung leiden, ist die Hoffnung, daß sie es schließlich eines Tages verlassen können. Diese Seelen vermögen nichts zu tun für sich selbst, während sie euch, die ihr noch im Exil lebt, helfen können. Sie verschwenden gewiß ihre Zeit nicht. Sie verbringen sie, um Gott zu lieben und jenen Menschen zu helfen, mit denen sie ein geistiges oder natürliches Verwandtschaftsband verband und jenen, die ihnen geholfen haben, sie zu retten, Vor allem aber helfen sie jenen, die, indem sie für sie beten, flehen, daß ihnen durch sie geholfen werde. Du verstehst sofort, welche Wichtigkeit das Gebet für diese Seelen hat:

während es ihnen Trost und Hilfe gibt und ihre Befreiung beschleunigt, erlangt es euch von Gott Gnaden und besondere Gunsterweise.

Zweifellos wird Gott diese Gunsterweise gewähren, weil die Begegnung dieser Seelen mit Ihm beschleunigen, Ihm eine große Freude verschaffen.

 

Niemand denkt an sie

Es gibt Seelen, die seit sehr vielen Jahren im Fegfeuer leiden. Niemand denkt an sie, vielleicht weil auch sie selbst im Leben nie daran dachten, anderen zu helfen. Es ist daher ein großer Liebesdienst, ihnen und Mir gegenüber, ihre Befreiung zu beschleunigen.

Damit du besser verstehst, wie sehr du daran interessiert sein solltest, für diese Seelen zu beten, die unbeschreibliche Qualen erleiden, will Ich dir ein kleines Beispiel geben. Hast du schon gesehen, wie in gewissen öffentlichen Anstalten, z. B. in den Spitälern, Schriften aufleuchten, wenn ein Kranker klingelt?

Nun gut, denk daran, daß jedesmal. wenn du für die Armen Seelen etwas aufopferst, das ihnen helfen kann, sie die Gabe sofort vergelten: es ist, als ließen sie die Schrift aufleuchten: «Gott», indem sie Ihn um Hilfe bitten für die Seele, die ihnen Gutes getan hat. Wie kannst du den Seelen im Fegfeuer helfen? 

Auf tausend Arten. Du kannst für sie die Verdienste deiner guten Werke aufopfern, deine Opfer, deine Almosen, deine Gebete. Aber das Gebet und das Opfer, das ihnen am meisten hilft und ihr Los erleichtert, ist das Opfer der heiligen Messe, da es Mein dem Vater für sie dargebrachtes Opfer ist.

Bedenke aber auch, daß dieser Liebesdienst, den du tun kannst, solange du auf Erden bist, auch eine Pflicht der Gerechtigkeit ist.

Vielleicht schmachten im Fegfeuer Vater und Mutter. die von ihren Kindern im Leben vernachlässigt wurden. Dies ist die beste Art und Weise, die Schuld gutzumachen. Vielleicht leiden geweihte Personen, besonders Priester, weil sie zu nach sichtig waren mit ihren Beichtkindern, oder weil sie die Heilige Messe abgekürzt oder mit zu großer Eile gefeiert haben, um die Gläubigen nicht zu langweilen. Vielleicht handelt es sich um Personen, die durch zuviel Nachsicht und zu natürlicher Güte gesündigt und dadurch das Gesetz Gottes verletzt haben.

 

Pflicht der Gerechtigkeit

Nun gut, es ist Pflicht der Gerechtigkeit, ihnen zu helfen und sie zu befreien, und ihr könnt und sollt es machen. Höre auf den Schrei, den sie an dich richten: «Habt Erbarmen mit uns, ihr, die ihr uns helfen könnt.» Sei nicht taub ihren Bitten gegenüber. Du siehst sie nicht, Ich weiß es, und darum vergißt du sie; aber wenn du Glaube hast, mußt du an Meine Worte glauben und nicht zweifeln, daß, wenn Ich im Evangelium gesagt habe, daß ihr für ein Glas Wasser, das ihr aus Liebe zu Mir dem Dürstenden gereicht habt, belohnt werdet, Ich dir für diese Liebesdienste für Meine Freunde reiche Belohnung geben werde. Bitte Meine Mutter jeden Tag, damit Sie in dieses dunkle Gefängnis hinabsteige, um die Seelen zu befreien, die Sie im Leben am meisten liebten und sei sicher, daß deine Bitte von Ihr mit Freude erhört und mit Großmut zurückbezahlt wird.

 

3.  Januar 1969

Meine vielgeliebte Tochter, du hast zu Mir für die Seele eines dir bekannten Priesters gebetet; dies gibt Mir Gelegenheit, mit dir vom Fegefeuer zu sprechen.

Wisse, dass es ein Ort ist, der von der barmherzigen Güte Gottes geschaffen wurde, wo das Leiden herrscht, mehr oder weniger stark, je nach der Strafe, die die Seelen abzubüssen haben. Es ist aber ein Ort grossen Friedens, wo die Liebe Gottes so stark ist, dass das Unvermögen, Ihn zu sehen zur grössten Strafe wird. Die Hoffnung, Gott zu erreichen, mildert jedes Leiden, da diese Hoffnung eine absolute Sicherheit gibt.

 

Das reinigende Feuer

Die Strafen des Fegefeuers sind verschieden je nach der Art der Sünden, die der Mensch auf Erden beging und für die er sühnen muss. Das reinigende Feuer, das die Seelen verzehrt, hat nicht für alle die gleiche Stärke, und es sucht vor allem jene Teile des Körpers heim, die im Leben sündigten. Du wirst Mir sagen, dass man nach dem Tode nur mit der Seele ins Fegefeuer geht, und dies stimmt; aber die Seele wird alle Strafen erleiden, wie wenn sie noch im Körper wäre. Sie war so innig mit ihm verbunden, dass die Trennung, obwohl Tatsache, fast unmöglich ist. Die Seelen des Fegefeuers wünschen sehnlichst Gott zu erreichen. Da sie aber nicht für sich selbst beten können, rufen sie die Hilfe ihrer Lieben an. Wenn eine Seele des Fegefeuers einige Erleichterung erfahrt in der Qual, die sie verzehrt, dankt sie Gott und drückt ihre Dankbarkeit aus, indem sie für jenen betet, der ihr Erleichterung verschafft hat. Es gibt im Fegefeuer gute Seelen, die in den Augen der Menschen heilig gelebt haben, von denen Ich aber eine grössere Vollkommenheit gewünscht habe, einen höheren Grad der Heiligkeit. Diese Heiligkeit, die sie im Laufe ihres Lebens nicht erreicht haben, werden sie dort unten erreichen. Es gibt Seelen, die verantwortungsvolle Posten bekleideten, und Ich wünschte, dass sie der Gnade ihres Amtes, das Ich ihnen gab, entsprachen und sich immer vorbildlich benahmen. Die menschliche Schwäche, manchmal die Trägheit oder das Fehlen der Bereitschaft oder des Opfergeistes haben diese Seelen im Laufe ihres Lebens nicht ganz vorbildlich geformt. Im Fegefeuer vervollkommnen sich alle und machen sich würdig der Anschauung Gottes.

 

Sie würden es zurück weisen

Wenn Ich in einem Akte barmherziger Güte befehlen wollte, dass man das Fegefeuer leerte und dass alle Seelen in die Herrlichkeit des Himmels zugelassen würden in dem Zustande, wie sie sich befinden, würden sie selbst dies zurückweisen. Wenn du an ein königliches Bankett einen unsauberen oder schlecht gekleideten Bettler einladen wurdest, würde dieser gewiss in erster Linie sich zu waschen wünschen und sich Mühe geben, ein neues Kleid aufzutreiben, auch wenn er es selbst entlehnen müsste. Wisse, Meine Tochter, dass es im Fegefeuer Priester und Bischöfe gibt, die angesichts ihres Amtes und ihrer Weihe, die sie empfingen, als Heilige betrachtet wurden, die aber im grössten Leiden bleiben müssen, bis ans Ende der Welt, wenn niemand eifrig für sie beten wird. Die Strafe des Fegefeuers wird nach den erhaltenen Gnaden gemessen. Darum bleiben in ihrem Leben weniger begnadete Personen weniger lang im Fegefeuer als andere, die mehr beschenkt waren, aus dem einfachen Grunde, weil die letzteren Gnaden im Überfluss erhielten und die ersteren weniger. Für die armen Seelen des Fegefeuers beten ist ein gutes Werk, eine Pflicht und ein grosser Gewinn, denn ihre Macht zu helfen ist sehr gross. In diesen Seelen wird die Liebe zum Nächsten sehr stark empfunden und, da sie alle Dinge im Lichte Gottes sehen, haben sie den Wunsch, mit ihm mitzuarbeiten für das Heil der Seelen. Darum richten sie ihr Gebet an die triumphierende Kirche, damit alle Engel und alle Heiligen ihren Lieben, die noch auf dieser Welt sind, zu Hilfe kommen, damit sie sich retten.

 

Auch materiell

Mit Erlaubnis Gottes helfen sie ihren Familienangehörigen und jenen, die für sie beten, auch in materiellen Belangen, sie verteidigen sie gegen die Gefahren und begleiten sie liebevoll, um ihre Probleme zu lösen, auch jene rein menschlichen. Immer und alles ist aber auf das ewige Heil ausgerichtet. Fast alle Personen dieser eurer Welt gehen ins Fegefeuer. Nur jene werden davon verschont, die im letzten Moment ihres Lebens einen Akt der Liebe oder der Reue erwecken, durch den nicht nur die Sünde, sondern auch die Strafe erlassen wird. Auch jene vermeiden das Fegefeuer, die in diesem Leben zu leiden bereit sind. Es sind sehr wenige Seelen, die dem letzten Akt der Gerechtigkeit Gottes ausweichen und direkt ins Paradies gehen. Denn so heilig ihr auch sein möget, die Vollkommenheit, die Gott von jedem verlangt, ist so gross, dass sich niemand würdig findet, vor dem Angesichte Gottes zu erscheinen und in die Reihen der Auserwählten einzutreten, wenn er nicht vorher untergetaucht ist in dem heilsamen und reinigenden Bad des Fegefeuers. Ich versichere dir also, dass, so gross auch die Leiden dieser Welt sein mögen, sie nichts sind im Vergleich zu den Strafen des Fegefeuers; dass aber die Annahme der Leiden in diesem Leben jene im andern vermindern kann. Darum lade Ich dich ein, wenn du dich wirklich liebst, alles was du tust, mit grosser Vollkommenheit und Liebe auszuführen, um im anderen Leben bittere Überraschungen zu vermeiden. Nichts entgeht dem Auge Gottes: Gedanken, Taten, Wünsche und Gefühle sind vor Ihm wie ein offenes Heft, wo Er jeden Augenblick eures Lebens abliest. Sei aufmerksam und überlege, um alles zum Vorteil der andern, die leiden, zu nutzen, und um die Leiden des Fegefeuers zu vermeiden, die, obwohl gemildert durch die Hoffnung und die Liebe, schrecklich sind. Ich kann nicht umhin, dich einzuladen, oft Zuflucht zu nehmen zur Königin des Fegefeuers, um Sie zu bitten, herabzusteigen und die Seelen zu befreien und zu trösten, die leiden, was Sie auch mit grosser Liebe tun wird.

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Maria Simma's Erlebnisse mit Armen Seelen

Ihr Charisma ist der von Gott zugelassene Verkehr mit den Armen Seelen. Das, was sie im Verkehr mit den Armen Seelen erlebt und erfahren hat vermittelt einen Einblick in die jenseitige Welt und soll den Menschen sowie den Armen Seelen eine Hilfe sein.

Maria Simma - Begegnungen mit Armen Seelen         59:50 Min

 

MP3 Datei     54.9 MB

 

Maria Simma - Die armen Seelen sagen            55:51 Min

 

MP3 Datei      51.3 MB

 

Link: Aus dem Leben der MARIA SIMMA (1915–2004)

 


 

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Gebet:

Gott grüße Dich Maria!
Gott grüße Dich Maria!
Gott grüße Dich Maria!
O Maria, ich grüße Dich
33-tausendmal, wie Dich der hl. Erzengel Gabriel gegrüßt hat. Es erfreut Dich in Deinem Herzen und mich in meinem Herzen, daß der hl. Erzengel zu Dir den himmlischen Gruß gebracht hat.

 

Ave Maria   (3mal beten)

Ablaß von 3000 Jahren, der den
Armen Seelen zugewendet werden kann.
Aus einem sehr alten Gebetbuch entnommen.
Quelle: Joseph Ackermann (Pfr.) / Pfr. Kiser: Trost der Armen Seelen


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